Im folgenden Artikel berichtet Julian von seiner dreiwöchigen Reise durch Sri Lanka und zeigt wie das Arbeiten von nahezu überall möglich ist und das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden werden kann. Weiterhin erfahrt ihr wie man günstig und gut über die Runden kommt und wo das Surfen zusammen mit Schildkröten ein Highlight deiner Reise sein kann.
Hach, Sri Lanka. Schon ein sehr besonderes Land in Südostasien. Angefangen hat unsere Reise mit einem weniger schönen Erlebnis, da wir nach Ankunft am Flughafen dummerweise in das erstbeste Taxi gestiegen sind. Erschöpft stellt man eben immer ein leichtes Ziel für Menschen mit böser Absicht dar. Nachdem wir dann nach langem Hin und Her und einer viel zu hohen Taxirechnung unser Hostel im chaotischen Colombo gefunden hatten, startete die Reise in der lauten Millionenstadt weniger entspannt als erwünscht.
Somit brachen wir den nächsten morgen sofort in das zwei Zugstunden entfernte Hikkaduwa auf. Mit Sand zwischen den Zehen und einem Willkommens-Smoothie in der Hand startete der angenehme Teil der Reise, der wie wir feststellen sollten, so lange anhielt bis wir in den Flieger Richtung Heimat stiegen.
Die ersten Tage unseres Backpacking Trips durch Sri Lanka nutzten wir, um eine ungefähre Route zu planen und die ersten scharfen Curries zu genießen. Wo geht das besser als am indischen Ozean?

Marissa Beach in Sri Lanka
Sri Lanka’s Küste und das atemberaubende Hochland
Dann ging es weiter nach Weligama, wo wir am „Beach-Break“ Mainpoint wieder ins Surfen gefunden haben und mit Backpackern aus der ganzen Welt das ein oder andere Bier tranken und zahlreiche Geschichten austauschten. Jeder erzählte Spannendes, wie zum Beispiel der Sri Lanker Lahiru. Er kündigte, trotz Unverständnis seiner Eltern, seinen sicheren Job als Banker und eröffnete das Surfhostel „The Surfer“, wo wir die nächsten fünf Tage verbrachten. Wir waren begeistert von all den Geschichten und uns kam die Idee einen Blog zu erstellen, der Reiseabenteuer bündelt. Somit riefen wir nach unserem Aufenthalt unseren Blog www.wavesnbackpack.com ins Leben.
Da ich selbst einen festen Job in Köln habe, arbeitete ich hier ein paar Stunden täglich. Auf der gesamten Reise hatten wir fast in jeder Unterkunft halbwegs stabiles und schnelles Internet, womit das Arbeiten aus dem Paradies also kein Problem darstellte. Also warum nicht mal in Zukunft den Chef fragen, ob man ein paar Urlaubstage sparen kann, um vom „Urlaub“ aus auch hier und da Mal ein paar Dinge für die Arbeit zu erledigen? Hiernach ab aufs Surfbrett und Entspannung ist dennoch garantiert!
Da wir Weligama und Mirissa ins Herz geschlossen hatten, verbrachten wir hier mehr Tage als geplant und brachen dann ins Inland von Sri Lanka auf. Hier bestiegen wir den heiligen Berg Adam’s Peak. Der mythische Sonnenaufgang in 2243m Höhe war eine der schönsten Erfahrungen, die wir je machen durften. Nach einem kräftezehrenden, dreistündigen Aufstieg wurden wir mit einem Farbspiel belohnt, wovon wir bis dahin nicht wussten, dass so etwas kraftvolles existiert.

Adams Peak in Sri Lanka
Zurück zur Küste – Surfen in Sri Lanka
Nach ein paar Tagen Inland und dem National Park Uda Walawe zog es uns wieder an die Küste wo wir ein paar Tage Wellenreiten wollten. Da ich selbst schon einige Male surfen war, wagte ich mich das erste Mal an einen etwas anspruchsvolleren „Reef-Break“. Begleitet von unserem ehemaligen Surfinstructor fühlte ich mich, trotz Riff unter den Füßen, sicher. Nach kräfteraubendem Paddeln, erreichten wir den Punkt an dem die Wellen brachen. Wie immer sahen die Wellen furchteinflößender aus, als vom Ufer. Nachdem ich die Wellen erst einmal beobachtet hatte, feuerte mich mein Kumpel an und ich wagte es, die erste Welle anzupaddeln. „Do one thing that scares you every day“.
Als ich mich auf das Brett wuchtete, sah ich wie eine Schildkröte neben mir auftauchte und die Welle neben mir herabrutschte. Surfen neben einem uralten Meeresbewohner – unbezahlbar. Nach einer Stunde und einigen Bekanntschaften mit den beeindruckenden Meeresbewohnern, verließen wir erschöpft, durstig und vor allem „stoked“ den Surfspot „Lazy Left“, riefen unseren Tuk-Tuk-Fahrer an und ließen den Tag entspannt im Camp ausklingen. Hat dich auch die Lust gepackt aufs Surfbrett zu springen, bietet unser Artikel von Lahiru einige gute Tipps zum Surfen in Sri Lanka.
Arbeiten von überall – Das erste mal „Digitaler Nomade“
Wie bereits erwähnt, habe ich mit meinem Chef vor dem Urlaub abgesprochen, einige Tage von Unterwegs zu arbeiten, die nicht von meinem Urlaub abgezogen werden. Eine tolle Möglichkeit und somit war ich das erste – und sicher nicht das letzte – Mal in meinem Leben „digitaler Nomade“. Anfangs war ich skeptisch, ob arbeiten während dem Backpacken in Sri Lanka wirklich so möglich sei. Klar, war das Internet nicht überall ausreichend schnell, um ein Skype-Gespräch zu führen, aber für Slack, Emails und Google Drive hat es allemal gereicht. Zudem habe ich mir im Inland für ein paar Euro mobiles Internet zugelegt, worauf ich im „Notfall“ auch noch hätte zurückgreifen können.
Fazit: Sri Lanka zum Arbeiten – kein Problem.
Günstig Leben in Asien
Sri Lanka ist ein Traum und leben als digitaler Nomade ist kein Problem. Das hätten wir schon einmal geklärt. Aber wie kann ich hier günstig nach und in Sri Lanka reisen?
#1 Iss ortstypische Küche
Die Sri Lankische Küche (gleiches gilt übrigens für alle anderen asiatischen Länder, die ich besucht habe) ist hervorragend und zudem günstig. Ein gutes, frisches und vor allem leckeres Curry kostet 2-4 Euro. Pizza, Burger oder andere europäischen Speisen sind meist nicht so gut wie erwünscht und um ein vielfaches teurer.
#2 Vermiete deine Wohnung
Gerade in deutschen Städten ist die Wohnsituation mehr als schwierig. Auch für eine dreiwöchige Reise lohnt es sich, die Mühe auf sich zu nehmen und die Wohnung über AirBnB zu vermieten. In meinem Fall hatte ich mit dem Vermieten meiner Kölner Wohnung den Flugpreis bereits bezahlt.
#3 Sei flexibel in der Abreise und schau nach Error-Fares
Für uns war sicher, dass wir im Laufe des Jahres nach Sri Lanka reisen wollten. Ab Januar besuchten wir somit regelmäßig Seiten wie Urlaubspiraten und schauten nach möglichen Error-Fares. Nach einige Wochen fanden wir mit etwas Glück Flüge für lediglich 400 Euro.
… Vielleicht ist ja sogar dein Chef dazu bereit, dir ein paar „Urlaubstage“ freizuschaufeln, wenn du das ein oder andere Mal von Unterwegs arbeitest – ein Versuch ist’s wert!