Roadtrip in Island: Vorbei am Skaftafell zu den Eisbergen von Jökulsárlón

Nachdem ich am Vortag schon eine geballte Ladung Island eingesammelt hatte, startete ich etwas verspätet in den zweiten Tag meiner Rundreise.

Ich hatte mich in Vik in dem Gasthaus eines kleinen Hotels eingemietet. Da Hotels in Island recht teuer sind haben sie oft günstigere Alternativen, wie bspw. ein Guesthouse. In diesen kann man dann mit einem Schlafsack übernachten – wenn man einen dabei hat – oder für kleines Geld Bettlaken und Handtücher leihen. Die Preise bewegen sich um die 50€, Hotelzimmer sind üblicherweise für 100€ die Nacht zu bekommen.

Namenloser Wasserfall

Namenloser Wasserfall

Ich steige ins Auto und fahre wieder auf die Ringstraße. Diese führt aus dem kleinen Ort heraus entlang der Küste nach Osten. Ich hatte keine Ahnung was heute auf mich zukommen würde und ich hatte auch keine Lust in den Reiseführer zu schauen. Los geht’s…

Skaftafell Bergmassiv

Skaftafell Bergmassiv

Zu meiner Linken türmen sich immer wieder große Felsmassive auf, zu meiner Rechten ein türkis-blauer Ozean der im Sonnenlicht funkelt. Die Ringstraße ist gut ausgebaut und vermutlich auch im Winter sehr gut zu befahren denke ich mir. Ich sollte es später in diesem Jahr noch einmal herausfinden.

Ich passiere endlose Felder von blau blühenden Blumen die wie Lavendel aussehen, aber keiner sind, glaube ich. Der Wind treibt Wellen durch die blau-grünen Ozeanfelder und drückt das Auto sanft in Richtung Straßenrand.

Namenloser Handschuh

Namenloser Handschuh

Ich gebe nach und pausiere kurz neben einem Wasserfall der aus einem der Felsen springt, lege die Füße hoch und schaue mir an was der Wind da für ein Schauspiel veranstaltet, mit dem Blumenmeer am Ozean. Irgendjemand hat kalte Finger.

In der Ferne sieht man die steinigen Umrisse des Skaftafell Nationalpark, Teil des Vatnajökull Nationalpark. Neben dem Wasserfall Svartifoss, der von beeindruckenden Basaltsäulen umrandet wird kann man hier Wanderungen zum Svínafellsjökull Gletscher unternehmen. Das Gebiet war einmal vulkanisch aktiv, nach einem großen Ausbruch im 14. Jahrhundert ist allerdings Ruhe eingekehrt.

Blumenmeer am Skaftafell

Blumenmeer am Skaftafell

Ich sattle wieder auf und setze meine Reise fort. Nachdem ich die Einöden des Südens weitestgehend hinter mir gelassen und die Berge im Rücken hatte, erreiche ich schießlich die Gletscherlagune von Jökulsárlón. Dieser Ort ist – besonders im Winter – ein absolutes must see in Island.

Gletscherlagune Jökulsárlón

Gletscherlagune Jökulsárlón

Die von Norden kommenden Eisberge können Haushoch werden und schimmern abwechselnd in hellem und dunklen Blau und sind je nach Entstehungszeit mit Vulkanasche durchsetzt.

Eisberge am Jökulsárlón

Eisberge am Jökulsárlón

Die am häufigsten auftretende Lebensform in dieser Gegend Islands dürfte das Tripod sein, Stative die von ihren menschlichen Wirten zur ruckelfreien Kreation von Bild- und Filmmaterial angeschleppt werden. Direkt danach kommen aber Robben und verschiedene Vogelarten, beider aber eher Kamerascheu.

Unter einer Brücke hindurch ist der See mit dem Ozean verbunden und regelmäßig treiben die stillen Riesen hinaus in’s Meer um von der Brandung zurück an den Basaltstrand getrieben zu werden.

Eis am Basaltstrand

Eis am Basaltstrand

Am Abend erreiche ich Höfn in Hornafjörður, ein kleines Dorf an der Küste, direkt am Meer. Hier finde ich eine kleine Jugendherberge die mitten in einem Wohngebiet versteckt ist und quartiere mich ein. Der Supermarkt um die Ecke versorgt mich mit Dosencola und Junkfood, ein Spaziergang zu den Klippen mit einer Schafen Aussicht.

Schafe bei Höfn

Schafe bei Höfn

7 Kommentare

  1. Elke Noeske

    Hallo Marc,
    schöne Bilder und nette GEschichten rund um deine Reise 🙂

    Der Lavendel ist tatsächlich kein Lavendel, sondern es sind Lupinen, die es noch gar nicht so lange auf der Insel gibt und an manchen Stellen gar nicht so gern gesehen werden, weil sie irgendwie das Ökosystem stören….
    Viele Grüße

    Elke

  2. Stephanie Helfrich

    Hi Marc,

    ich starte im August mit einer Freundin unseren 2,5 wöchigen Roadtrip durch Island. Wir fahren rund um die Insel und haben auch unsere Wanderschuhe eingepackt 🙂 Die Frage ist nur, welches Auto wir mieten sollten. Wir haben an eine Kompaktklasse gedacht, da die preislich ok ist und wir nicht 2.000 € ausgeben wollen. Wie siehst Du das? Reicht die Kompaktklasse hier aus?

    Danke schonmal und viele Grüße,
    Steffi

    • Hi Steffi.

      Ja, total! So lange ihr nicht auf F-Straßen, also mitten in den Highlands, unterwegs sein wollt ist im Sommer jedes Auto OK. Für zwei Personen reicht vom Platz her dann auch ein Kleinwagen, also ein Polo oder sowas. Damit könnt ihr dann herumfahren und ggf. von verschiedenen Zwischenstopps aus loswandern.

      Vielleicht eine Idee: Einfach am Anfang oder am Ende ein paar Tage ohne Mietwagen einplanen und von Reykjavik aus Exkursionen in die Highlands buchen. Es gibt viele Veranstalter für Gletscherwanderungen und sowas, die euch am Hotel abholen und sicher in die Berge und wieder nach Hause bringen.

      Hoffe das hilft euch schonmal 🙂

  3. Hallo Marc, danke für den tollen Island-Bericht inkl. der Fotos.
    Wir fahren nächstes Jahr im Mai und dank deiner Informationen und Tipps, geht es mit Vorfreude an die Planung… auch dank deiner Fotos, die sehr eindrucksvoll sind.
    Viele Grüße Maffi

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