Am vierten Tag meines road trip entlang der Ringstraße in Island fahre ich in den Nordosten und erlebe ein stilles und weitläufiges Island. Wahrscheinlich wegen der absoluten Reizüberflutung der letzten Tage, kommt es mir fast langweilig vor.
Was sind eure Erfahrungen mit diesem Teil Islands, wo sind hier die geheimen Besonderheiten versteckt?
Ich fahre vom Zweiten schönsten Ort auf der ganzen weiten Welt zurück nach Westen bis ich wieder auf der Ringstraße lande. Nach ein paar Kilometern biege ich allerdings wieder nach Norden ab. Ich habe mich entschlossen die Straße Nummer 85 zu verfolgen. Diese macht einen Bogen durch die Nord-Ost Fjorde und landet weiter westlich wieder an der Ringstraße.
Vorbei an vielen kleinen Flüssen schlängelt sich die Straße nach oben in Richtung Meer. Ich passiere einige kleine Wasserfälle und genieße die unaufgeregte Landschaft.
Hier an einem kleinen Ort vorbei zu kommen bedeutet, zwei bis drei Häuser stehen am Wegesrand. Das passiert am Anfang dieser Tagestour ab und an, später ist die Gegend selbst für isländische Verhältnisse eher dünn besdiedelt.
Hier ist oft meilenweit nichts und ich frage mich, ob ich nicht besser über die Ringstraße weitergefahren wäre.
Irgendwann genieße ich die Leere. Ich halte ab und zu an und schieße ein Foto. Ab und zu schieße ich kein Foto, halt aber an um irgendwas aus dem Kofferraum zu futtern, meiner mobilen Speisekammer.
Die Straßen scheinen endlos geradeaus zu laufen, der Horizont verschwimmt fließend entweder mit Bergen oder Wolken. Oder beidem.
Zu Ende der Tagestour fahre ich auf einen Berg hinauf, von dem aus man in weiter ferne das Meer erkennen kann. Hier gibt es ein paar Tische mit angebauten Sitzbänken und jede Menge Sturm.
Bevor ich die letzten Kilometer zu meinem AirBNB Apartment zurücklege, wo ich die Nacht verbringen werde, führt die Straße noch einmal direkt zum Meer. Es gibt hier sogar Wasserfälle direkt in den Ozean.