Nach einer ruhigen Nacht in Höfn, einem kleinen Ort in der Gemeinde Hornafjörður, führt meine Reise durch Island mich nun nach Norden.
Hier gibt es kaum Sehenswürdigkeiten über die es sich zu schreiben lohnte und deshalb stehen in diesem Beitrag die Bilder im Vordergrund. Den Text müsst ihr gar nicht lesen, aber ihr dürft, wenn ihr mögt.
Ich fahre weiter die Ringstraße entlang und ehrlich gesagt, wird es mir irgendwann etwas langweilig. Ich sehe mich schnell satt. Besonders an Landschaften. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ein ähnliches Landschaftsbild von meinen Besuchen in Schottland schon kenne.
Die Berge ziehen links, der Ozean rechts an mir vorbei und ich frage mich wie die kommenden Tage wohl aussehen würden. Die ersten beiden waren so vollgepackt mit neuen Eindrücken und tollen Erlebnissen. Mit schönen Plätzen über die ich hier schreiben kann.
Wolken türmen sich übern einigen flachen Bergen, es sieht ein bisschen aus wie die Bilder von Tafelberg. Rechts davon, über dem Wasser, ist der himmel glasklar und Babyblau.
Das Wetter hier in Island ist so facettenreich wie das Landschaftsbild. Mal hat es nahezu 20°C, man könnte in Shorts am Strand liegen und die Füße in’s Wasser stecken. Eine Ecke weiter hat es gerade noch über Null Grad und es schwimmen einem Eisberge entgegen.
Es ist meistens sehr windig, besonders an der Küste. Nicht stürmisch aber man merkt wie es das Auto beim fahren zur Seite drückt. Auf Island habe ich generell dauernd das Gefühl in einer großen, sanften Hand zu sein die mich immer mal wieder dahin drückt wo ich jetzt wohl sein soll.
An einer Stelle, schmiegt sich der Ozean näher an das Land heran. Offenbar mag er nicht so allein da draußen sein. Oder das Land mag es nicht. Man weiß ja immer nicht so genau, warum zwei sich begegnen. Zumindest nicht, warum es sie zueinander zieht.
Ich halte nach der ersten Abbiegung kurz an. Hier sieht es aus, wie auf den Bildern von Australien, denen von der great ocean road. Das türkise Wasser schält sich direkt in die hellbraunen Berge und beide trödeln verspielt meilenweit aneinander her.
Immer mal wieder halte ich kurz an, knipse Bilder, atme tief durch und fahre weiter.
Ich weiß nicht genau warum, aber langweilig ist mir nicht. Ich bin vollkommen entspannt und genieße einfach nur, was dieses Land mir anbietet.
Am Nachmittag entscheid ich mich dann, die Ringstraße zu verlassen, als diese einen Schlenker nach Osten machen möchte. Ich will am Meer bleiben.
Also biege ich rechts ab und fahre weiter in Richtung der Ostfjorde. Ohne direktes Ziel.
Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl in einer ruhigere Gegend Islands zu kommen. Auch vorher habe ich nur 1-2 mal am Tag andere Menschen gesehen, aber hier wirkt das Land geradezu schläfrig auf mich.
Wo soll das bloß enden…
Vielleicht an einem… schönsten Ort auf der ganzen weiten Welt… 😉