Plodda falls
Nach der Ersterkundung der Isle of Skye und dem ersten schönsten Ort auf der ganzen weiten Welt, ging es zurück nach Drumnadrochit. Hier waren bereits Pläne für den nächsten Tag meines Schottland roadtrip geschmiedet worden. Victoria hatte beschlossen mir den mystischen Teil der Highlands zu zeigen, inklusive einer übernatürlichen Grabstätte und getreu dem Motto ‚Never refuse an invitation‘ schmiss ich erneut meine Pläne über den Haufen und legte mich schlafen.
Man muss vielleicht dazu sagen, dass Victoria und ihr Mann Verschwöhrungstheoretiker erster Güteklasse sind. Etwa ein bis zwei Jahre vor meinem Besuch waren sie aus dem Karriere-Hamsterrad ausgestiegen und hatten ihre Firmen gewinnbringend verkauft um ein einsames Selbtsversorgerleben in den schottischen Highlands zu beginnen. Auch, um der Überwachung durch ‚die‘ zu entkommen. Das klingt verrückt – ist es wohl auch – aber beide sind sehr umgänglich bei diesem Thema und haben kein Problem damit wenn man sie ein wenig belächelt.
Am nächsten Tag fahren wir also nach dem Frühstück los in Richtung Grabstätte. Die Tafel sagt, es handele sich um eine keltische, was aber für Victoria und ihren Mann Unfug ist. Es handelt sich um einen Ort positiver Energie den ‚die‘ durch die Definition als Grabstätte entwerten wollen. Nach einer kurzen Meditationspause geht es weiter in den Wald. Nach ein paar Kilometern erreichen wir einen kleinen Fluss den wir entlang laufen, bis wir an einem großen Wasserfall landen. Es handelt sich um die Plodda Falls, die knapp 50m tief den Berg herunter fallen. Früher gab es eine Brücke, die heute zu Gunsten einer Aussichtsplattform geschlossen ist. Nachdem wir die Treppen zur Plattform hochgelaufen sind, machen wir noch einige Fotos am Flusslauf und kehren zum Auto zurück. Es ist teatime und glücklicherweise hat Victoria einen Gaskocher dabei.
Cougie farm
Nach der Stärkung durch Kekse und Aufwärmung durch den heißen Tee geht es erneut weiter in die Wälder rund um das Glen Affric. Vorbei an einem verfallenen Farmhouse fahren wir auf einer Einbahnstraße immer tiefer in das Tal. Am Ende der Straße kommen wir an einen kleinen Fluss und nach einer Biegung sieht man auf der anderen Seite, hinter einem kleinen Teich, die Cougie Farm. Mitten im Nirgendwo stehen da nun also ein Wohnhaus, eine Scheune und mehrere kleinere Gebäude in denen Traktoren und andere Landwirtschaftliche Maschinen untergebracht sind.
Die Familie heißt uns herzlich willkommen und bindet uns auch direkt in die anstehende Arbeit ein. Der Pferdestall muss ausgemistet und neues Heu verteilt werden. Immer laufen zwei bis drei Hunde um uns herum und die Pferde schmeißen sich vor uns in das Heu das wir gerade erst verteilen wollten. Wenn es einem Tier irgendwo auf der Welt gut gehen kann, dann wahrscheinlich hier denke ich mir und bin etwas überwältigt von der Einfachheit des Lebens. Der Schulweg ist im Winter komplett verschneit berichtet der Bauer. Dann müssen Vater und Sohn einfach ein paar Stunden früher aufstehen und mit dem Schneepflug die Straße frei räumen. Irre!
[…] ich am Vortag das Gebiet rund um Drumnadrochit, das Glen Affric und die darin liegende Cougie farm kennen gelernt hatte, sollte mein Schottland roadtrip heute Richtung Süden weiter gehen. Mein […]