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Baden im geothermalen Fluss: Reykjadalur

Was macht man in Island an einem leicht wolkenverhangenen und eiskalten Sonntag um sich die Zeit zu vertreiben? Klar, man klettert in die Berge und legt sich in einen See der hauptsächlich von Gletscherwasser gespeist wird…

…zumindest wenn zusätzlich kochend heißes Wasser aus geothermalen Quellen dazukommt und den Fluss auf angenehme 39°C aufwärmt!

Wandern im Reykjadalur

Das Tal Reykjadalur ist nur ca. eine Autostunde von der Hauptstadt Reykjavík entfernt und  liegt etwa 40km südöstlich an der Ringstraße in Island. Der kleine Ort Hveragerði bietet den ersten Anlaufpunkt. Vom Ortskern fährt man ca. 2km nach Norden bis man auf eine Schotterstraße kommt, an deren Ende sich das Dalakaffi befindet. Hier kann man vor und insbesondere nach der Wanderung einen Kaffee und ein Stück Kuchen zu sich nehmen.

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Hier beginnt dann der Teil des Tages, an dem das Auto still steht und auf einen wartet. Der Wanderweg ist knapp 4km lang und es geht teilweise ziemlich stramm aufwärts, ich würde schätzen dass man gute 200 Höhenmeter hinter sich bringt. Die Wanderung dauerte für uns etwas über eine Stunde, vom Café bis zum oberen Ende des Weges. Wir hatten allerdings sehr starken Wind (>20m/s) und es war kalt (-5°C), sodass ich annehme die Wanderung dauert bei besseren Wetterverhältnissen eher 45-60 Minuten.

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Auf dem Weg kommt man an verschiedenen großen Hotpots vorbei, in welchen kochendes Wasser vor sich hin blubbert und den für Island typischen, beißenden Schwefelgeruch abgeben. Hier sollte man übrigens lieber noch nicht in’s Wasser springen, das Wasser hier ist kochend heiß und stark ätzend. Insbesondere die grauen Schlammtöpfe haben es in sich: Was dem Wasser die graue Farbe gibt ist darin aufgelöster Fels.

Von den großen Tourismusunternehmen wird das Tal derzeit eher nicht angefahren, was sich aber in der kommenden Saison 2015 ändern dürfte. Dann könnt ihr sicher auch ohne Mietwagen dorthin kommen.

Der geothermale heiße Fluss in Reykjadalur: Reykjadalsá

Nach etwa 2,5km erreicht man die höchste Stelle der Wanderung, es geht zwar noch einige Male hoch und runter, aber der gröbste Aufstieg ist geschafft. Hier zeigt sich auch zum ersten Mal die atemberaubende Aussicht in Richtung Süden, wo man die Küste und das Meer sehen kann. Kleine und große Wasserfälle tummeln sich in den Felswänden und geben sich gegenseitig zusätzlichen Antrieb.

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Nach etwa 3km erreicht man die ersten türkisblauen Hotpots und immer mehr Rauch und Wasserdampf sammeln sich in der Luft. An allen Ecken brodelt es und überall hört man kochendes Wasser blubbern. Als ich das erste Mal hier bin, werden auf dieser Höhe die ersten Holzbauten für zukünftige Touristenmassen aufgebaut und die Trampelpfade durch Metallnetze und zusätzliche Steine verstärkt.

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Wer will, kann hier anfangen sich einen schönen Ort zu suchen. Im Flussbett gibt es etwa 10-20 angestaute natürliche Pools in denen man sich mit 2-3 Personen zusammensetzen und das warme Wasser genießen kann. Hierbei sollte man etwas vorsichtig sein, denn das heiße Wasser kommt teils aus mehreren Richtungen und hat vor dem Einlauf in den Fluss nicht selten 80-90°C. Erst wenn es sich mit dem eiskalten Wasser im Bach mischt erreicht man die eher angenehmen ca. 40°C. Das passiert aber an manchen Ecken unregelmäßig wodurch man ab und zu sehr heiße Erfahrungen macht. Außerdem kommt ab und zu auch heißes Gas aus dem Boden, man sollte also jederzeit bereit sein den Hintern kurz anzuheben.

Fazit

Das Tal Reykjadalur ist ein idealer Tagesausflug mit dem Auto in Island und kann mit einer Fahrt entlang der Südküste (38, 427) verbunden werden. Wer Lust hat kann im Anschluss auch der Ringstraße nach Osten folgen und sich die Wasserfälle dort ansehen. Für Reykjadalur würde ich jedenfalls etwa 4 Stunden einplanen. Für die Wanderung empfiehlt es sich gute Wanderschuhe mitzunehmen, sowie etwas zum trinken und vielleicht einen kleinen Snack. Badesachen nicht vergessen, viel Spaß!

Snæfellsnes – Islands unaufgeregte Einöde nördlich von Reykjavík

Sturm auf Snæfellsnes

Mini-Island, so wird die kleine Halbinsel nördlich von Reykjaness genannt. In Snæfellsnes kann man auf kleinem Raum viele der Landschaftsbilder die Island so einzigartig machen erleben. Es gibt einen Vulkan, eine Basaltküste, Strand, Berge und vieles mehr.

Ein stürmischer Road Trip durch Snæfellsnes

Im großen, stürmischen Winter von 2015 machen Carina und ich uns also auf nach Norden um uns die kleine Halbinsel anzuschauen. Ich hatte am Vorabend die Wetterverhältnisse geprüft und der im Süden angesagte schwere Sturm sollte uns nicht weiter stören. Dachte ich…

Von Reykjavik aus geht es über die 54 nach Norden, dann nach Westen und schließlich über die 574 noch einmal komplett zur Westküste wo wir den Snæfellsjökull umfahren.

Vorbei an malerischen Landschaften, vielen kleinen Wasserfällen und großen Bergwänden führt unser Weg uns nach Ytri Tunga wo angeblich Seehunde zu sehen sein sollen. Ich bezweifle das bei den Temperaturen vorerst, sollte aber kurz darauf bereits eines Besseren belehrt werden.

Seehunde auf Snæfellsnes

Seehunde auf Snæfellsnes

Seehunde auf Snæfellsnes

Seehunde auf Snæfellsnes

Von den vielen tollen Wanderwegen auf Snæfellsnes bekommen wir nichts mit, ein Road Trip in Island ist nunmal für die Fußfaulen Leute und bei dem Wetter außerhalb der warmen Fensterscheiben zieht es uns auch nicht länger als 10-15 Fotos nach Draußen. Unser nächster Halt ist Bárður Snæfellsás, der laut der Sagen die sich um ihn ranken einer der ersten Siedler dieser Region war. Groß und stark, der Zauberkunst mächtig und Vater der Entdeckerin Grönlands.

Hinter Bárður Snæfellsás befindet sich eine imposante Basaltküste und eine Plattform darüber erlaubt einem tolle Aussichten und Aufnahmen bei rauer See. Wie man auf den Fotos gut erkennen kann, war das Wetter hier schon ziemlich windig und es wehte mich 1-2 mal auch fast von der Plattform, während ich die Fotos machte.

Basaltküste auf Snæfellsnes

Basaltküste auf Snæfellsnes

Basaltküste auf Snæfellsnes

Basaltküste auf Snæfellsnes

Basaltküste auf Snæfellsnes

Basaltküste auf Snæfellsnes

Kurz danach, am Westende der Halbinsel halten wir an einer Tankstelle um ein paar Snacks zu kaufen. Die Verkäuferin fragt mich, wohin wir denn heute noch fahren wollten und als ich mit „Reykjavík“ antworte, verliert ihr Gesicht sämtliche Farbe. Wie in einem schlechten Horrorfilm sagt sie leise und ängstlich:“No. You can’t go there!“ und holt ihren Laptop aus dem Nebenzimmer. Schnell zeigt sie mir eine Unwetterwarnung und auf einmal macht alles Sinn: Der Sturm war nicht für den Süden, sondern für die gesamte Insel gemeldet!

Wir fahren also bis Hellisandur und die Straßenverhältnisse werden immer schlechter. Etwas verunsichert und vielleicht auch etwas zu vorsichtig, entscheiden wir uns den Weg hier zu pausieren und uns ein paar Stündchen in ein Café zu setzen. Bei Kaffee, Kuchen und WiFi verbringen wir ein paar Stunden mit Arbeiten und setzen die Reise am Abend bei schönstem Wetter fort. So kommt eine Woche in Island zu einem entspannten Ende.

Snæfellsnes

Snæfellsnes

Snæfellsnes

Snæfellsnes

Snæfellsnes

Snæfellsnes

Snæfellsnes

Snæfellsnes

Sonnenuntergang auf Snæfellsnes

Sonnenuntergang auf Snæfellsnes

Im Meerblog könnt ihr über die Höhlen von Snæfelsness lesen und Carina hat für Bravofly aufgeschrieben warum Island das perfekte Ziel für die erste Soloreise ist.

Autofahren in Island: Wissenswertes und Tipps

Ein Land wie Island ist wie gemacht um mit dem Auto bei einem ausgedehnten Road Trip erkundet zu werden. Die Sehenswürdigkeiten in Island sind weit über das Land verteilt und liegen größtenteils entlang der Ringstraße.

Als ich diesen Artikel schreibe habe ich insgesamt etwas über sechs Monate auf Island verbracht und mehrere Road Trips rund um die Insel hinter mir. Hier möchte ich meine Erfahrungen im Bezug auf Verkehrsregeln, Mietwagen und Allgemeine Tipps mit euch teilen.

Update: Ich habe den Artikel im Oktober 2018 auf den aktuellen Stand gebracht 👍🏼

 

Wissenswertes und Tipps zum Autofahren in Island

Wer in Deutschland viel Auto fährt, wird sich in Island damit nicht schwer tun. Die Isländer fahren sehr entspannt, die Verkehrsregeln sind zu größten Teilen identisch mit unseren und die Verkehrsschilder sind auch ohne hiesige Sprachkenntnisse gut zu verstehen.

Ein paar Kniffe gibt es allerdings und diese haben nicht nur mit den Wetterbedingungen oder den Straßenbeschaffenheiten in den Highlands zu tun. Neben den Tempolimits und Vorfahrtsregeln gibt es ein paar Dinge zu beachten wenn man entspannt und sicher über die Insel fahren möchte.

Geschwindigkeit

Auf Island gelten im Grunde nur zwei generelle Tempolimits: In Ortschaften darf man mit einem PKW maximal 50km/h fahren. Außerhalb geschlossener Ortschaften, also auf den Landstraßen, sind maximal 90km/h erlaubt (auf Schotterpisten nur 80km/h).

Innerhalb von Ortschaften wird man oft auch Bereiche mit 30km/h sehen.

Die Isländer selbst sind sehr oft markant schneller unterwegs, was insbesondere bei miesen Straßenverhältnissen im Winter nicht selten auf Unverständnis bei Touristen stößt. Man sollte hier einfach mit Gelassenheit reagieren, die Einheimischen fahren hier jeden Tag und sind abgehärtet gegen rutschige Straßen und schlechte Bedingungen. Am besten man lässt sie einfach zügig passieren und fährt dann in eigenem Wohlfühltempo weiter.

Kreisverkehr

Eine wichtige Verkehrsregel für jeden, der in Island Auto fahren möchte:

In Island haben, bei mehrspurigen Kreisverkehren, die innen fahrenden Fahrzeuge Vorfahrt!

Das heißt, wer außen fährt muss sich nach links umschauen um zu prüfen ob ein anderes Fahrzeug den Kreisverkehr verlassen möchte. Ist das der Fall, muss man dem anderen Fahrzeug Vorfahrt gewähren und kann erst danach weiterfahren.

Straßenqualität

Die Straßen in und um Reykjavík sind asphaltiert und in guten Zustand. Im Winter leiden die Straßen allerdings sehr und können dadurch im Frühjahr Schäden wie abbröckelnde Seiten oder Schlaglöcher aufweisen. Generell empfiehlt es sich, langsam und vorausschauend zu fahren.

Eine typische Straße in Island

Eine typische Straße in Island

Die Ringstraße in Island ist größtenteils asphaltiert, wird im Winter relativ regelmäßig von Schnee geräumt und ist einfach und komfortabel zu befahren. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass die meisten Isländer Geländewagen als Standard ansehen und diese einiges mehr vertragen, als ein Kleinwagen. Wenn du also einen Kleinwagen gemietet hast, solltest du etwas vorsichtiger fahren als in einem großen Jeep! Hier findest du weitere Tipps für den passenden Mietwagen für Island.

Viele Seitenstraßen und auch ein paar Teile der Ringstraße sind nicht asphaltiert und können getrost in der Kategorie Schotterpiste eingeordnet werden. Hier gilt 80km/h als Tempolimit, welches ebenfalls für Geländewagen zu verstehen ist. Ich rate dringend davon ab, mit einem normalen PKW diese Geschwindigkeitsvorgaben auszureizen!

Eine Schotterpiste in Island

Eine Schotterpiste in Island

Bei Vegagerdinz könnt ihr euch aktuelle Infos zu den Straßenverhältnissen holen (oder +354 1777 anrufen).

Straßen in den Highlands – Die F-Roads

Die F-Roads in Island sind Bergstraßen im Hochland. Diese dürfen nur mit Fahrzeugen befahren werden, die dafür als geeignet markiert sind. Das gilt natürlich insbesondere im Bezug auf eure Versicherung.

Die F-Roads in den Highlands von Island sind oft gesperrt, was meist wetterabhängig entschieden wird. Schnee, starker Regen und Wind können dazu führen das Passagen ganz oder teilweise gesperrt werden. Diese Sperrungen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, die Straßenwacht hier hat Jahrzehntelange Erfahrung und weiß sehr genau, wann eine Straße zu sperren ist.

Auch für die F-Roads könnt ihr euch bei Vegagerdinz über die derzeitigen Bedingungen informieren (oder +354 1777 anrufen).

Mautstraßen

Wer von Reykjavík aus die Ringstraße um Island im Uhrzeigersinn entlang fährt, wird schon nach wenigen Kilometern eine Mautstraße durch einen Tunnel vorfinden. Die Durchquerung kostet 1000 ISK und gilt für eine Richtung.

Außer dieser Strecke ist mir keine weitere Mautstraße in Island bekannt, sodass sich die Kosten hierfür sehr im Rahmen halten sollten.

Tanken

Tankstellen in Island funktionieren ähnlich wie im Rest Europas. Sie haben in städtischen Gebieten meist bis 22:00 oder sogar Mitternacht geöffnet und meist haben sie kleine bis mittlere Shops integriert.

An der Zapfsäule findet ihr Normalbenzin, Super (manchmal auch SuperPlus) und Diesel. Diesel ist in Island teurer als Benzin, durch den geringeren Verbrauch fährt man mit einem Mietwagen mit Dieselmotor aber meist immer noch etwas günstiger als mit dem vergleichbaren Benziner.

Ein wichtiger Unterschied ist bei den unbemannten Tankstellen zu beachten. Diese finden sich in abgelegenen Gebieten und können mit Prepaid Karten (bei N1 bspw.) oder mit Kredikarten (mit PIN) genutzt werden. Die Menüs dieser Tankstellen sind oft nur in isländisch und man muss sich durchkämpfen. Es empfiehlt sich aber auf jeden Fall eine Tankkarte in Reykjavik zu kaufen und eine solche Zapfsäule mit der eigenen Kreditkarte zu testen während man in Reichweite von Locals ist. So ist man für den Ernstfall gut vorbereitet.

Sehr hilfreich ist ist diese Webseite zum Finden von Tankstellen in Island und auch in der Island App findest du Tankstellen und kannst dich sogar direkt dorthin navigieren lassen.

Die Island App

 

Parken

Auch wenn es so aussieht: Man darf in Island nicht überall wild parken!

Insbesondere im Winter habe ich folgendes oft beobachten müssen: Touristen fahren an Sehenswürdigkeiten entlang und fahren einfach mitten auf der Straße rechts ran um Fotos zu schießen. Das ist falsch und vor allem sehr gefährlich: Nachfolgender Verkehr muss darauf reagieren und insbesondere bei schlechten Straßenverhältnissen (Schnee, Schotter) kann das schnell gefährlich werden. Deshalb sollte man immer ausgewiesene Parkplätze für Fotoaufnahmen anfahren.

In Reykjavík bspw. darf man auf der Haupteinkaufstraße –  Laugavegur – überhaupt nicht parken. Die Polizeit verteilt hier regelmäßig Knöllchen!

Außerdem ist das Parken vor Feuerhydranten verboten, die auffällig gelbt/rot gekennzeichnet sind. Außerdem ist das Parken vor und nach Bushaltestellen verboten (20m) und das Parken im Bereich von Kreuzungen und Straßeneinmündungen (10m).

Parkhinweise sind auf der Straße durch gelbe Linien gekennzeichnet. Auf einer unterbrochenen Linie darf angehalten, aber nicht geparkt werden. Auf einer durchgezogenen gelben Linie gilt absolutes Halteverbot.

Generell sind aber verhältnismäßig viele Parkplätze vorhanden, sodass man nicht in die Verlegenheit kommen dürfte, irgendwo nicht parken zu können.

Doppelte Ampeln

Da ich es aus Südafrika gewohnt bin, ist es mir ehrlich gesagt nie wirklich aufgefallen und mich hat ehrlich gesagt auch noch nie jemand gefragt. Im Alltag habe ich es aber doch ab und zu mitbekommen und deshalb hier ein kurzer Nachtrag zu den doppelten Ampeln. Die findet man nicht an jeder Ecke / Kreuzung aber an einigen eben doch: Es gibt eine Ampel an der Stelle an der das Auto stehen soll und eine an einer Stelle wo man sie ggf. gut sehen kann. Das hilft einfach, wenn man mal ein paar Meter zu weit gefahren ist, denn man muss nicht zurücksetzen sondern kann die Backup-Ampel im Auge behalten. Manchmal sind die Leute dann verwirrt und je nach Verkehrsführung kann es schnell mal passieren, dass man nicht an der eigentlichen sondern an der zweiten Ampel hält. Außerdem sind die Leute oft verwirrt wenn sie bei Grün abbiegen, die Backup-Ampel dann aber schon rot anzeigt und bleiben dann vor dieser stehen. Das ist wirklich nicht gut, denn oft versperrt man dann anderen den Weg, daher bitte vorsichtig sein und versuchen immer an der richtigen Stelle zum Stehen zu kommen.

Mietwagen buchen

Für die meisten die naheliegendste Option dürfte die Buchung eines Mietwagen für die Islandreise sein. Neben vielen lokalen Anbietern gibt es natürlich auch große, internationale Anbieter aus Europa und den USA.

Den passenden Mietwagen für Island zu buchen ist kein Hexenwerk. Im Laufe der Jahre habe ich nun schon so gut wie alle Optionen getestet: Die Suche bei Vergleichsseiten, buchen bei dem Mietwagenunternehmen bei dem ich bereits einen hohen Status habe, lokale Anbieter von günstig bis teuer.  Bisher fuhr ich mit allen Optionen gut und kann mich nicht beschweren. Der Service war immer gut, die Autos jeweils top gepflegt und der Kontakt immer freundlich.

Einzig im Preis unterschieden sich die Optionen. Teilweise gewaltig! Um den günstigsten Mietwagen in Island zu finden nutze ich heute am liebsten Vergleichsseiten. Dabei greife ich vor allem auf die Dienste von Billiger Mietwagen* und GuidetoIceland* zurück. Beide waren für mich verlässliche Partner beim Buchen von mehreren Fahrzeugen, vom Klein- bis zum Geländewagen, sie listen sowohl größere Ketten von Vermietern als auch lokale Anbieter und helfen nicht nur dabei den günstigsten Anbieter zu finden, sondern auch ein passendes Versicherungspaket und sonstige Zusatzleistungen.

Ein kleiner zusätzlicher Hinweis: Ich versuche immer so früh wie möglich zu buchen, günstiger wird es meistens nicht mehr und außerdem zahle ich immer sofort. Manche Unternehmen bieten an, erst vor Ort zu zahlen: Das ist meist teurer. Es kann hier und da Sinn machen, den Wechselkurs im Auge zu behalten: In den letzten Jahren war die Krone sehr stabil im Wert, letztlich gibt es aber immer mal wieder Schwankungen von 10% und mehr.

Mein Mietwagen für den dersten Road Trip in Island

Mein Mietwagen für den ersten Road Trip in Island

Navigationsgerät für Island?

Ich habe auf ein extra Navigationsgerät für meine Mietwagen in Island immer verzichtet und habe mir lieber eine lokale SIM Karte für mobiles Internet in Island gekauft. Damit kann ich unterwegs online sein und Informationen besorgen wenn ich sie brauche sowie Google Maps zur Navigation benutzen.

Wer lieber Offline navigieren möchte, kann sich für kleines Geld Navi-Apps auf sein Smartphone laden, zum Beispiel Skobbler für iPhone oder Scout für Android.

Allrad oder Jeep?

Die Fragen ob man ein Allradfahrzeug anmieten sollte muss jeder anhand seiner Reiseroute selbst beantworten.

Wer im Sommer die Ringstraße umrunden will, kann jede Art von PKW anmieten. Ein Allradwagen ist nicht nötig.

Wer im Sommer in die isländischen Highlands reisen möchte, braucht ein dafür zugelassenes Fahrzeug. Ein kleiner PKW mit Allradantrieb kann diesen Zweck erfüllen. Für Flußüberquerungen und höhere Lagen (>1000m) sollte man sich einen ordentlichen Jeep mieten und wissen wie man diesen bedient.

Wer im Winter in Island unterwegs ist, sollte zuerst über die eigenen Grenzen nachdenken. Bei einem Kleinwagen ohne Allradantrieb dürften diese bei den meisten Fahrern im Innenstadtbereich liegen. Ein Allradantrieb bringt einen in’s Umland, aber ein großer Jeep noch lange nicht in die Highlands.

Fragt euch, was ihr euch zutrauen möchtet und könnt und wählt darauf basierend ein Fahrzeug welches dieses Vorhaben möglichst komfortabel und sicher unterstützen kann. Wenn ihr euch unsicher seid, schreibt mir hier gerne einen Kommentar und ich versuche euch zu helfen!

Island mit dem Camper / Campervan erkunden

Mittlerweile eine der beliebtesten Arten das Land zu entdecken: Island mit dem Campervan bereisen. Ich habe so eine Reise im April 2018 unternommen und muss sagen, es hat durchaus was (quasi) überall sein „Zelt“ aufschlagen zu können. Man ist war verpflichtet offizielle Campingplätze anzusteuern und nicht einfach wild irgendwo am Straßenrand zu campieren, da es aber mehr als genug davon gibt ist das gar kein Problem.

Ich war im Winter unterwegs und durch die Standheizung wurde mir nie kalt: Der Van ist die ganze Nacht über schön warm. Das hat uns vor allem beim betrachten der Nordlichter in Island gut gefallen, denn wir sind an mehreren Abenden einfach dahin gefahren, wo man sie am besten sehen konnte und haben für einige Stunden unser Lager dort aufgeschlagen. Bei einer Tasse warmer Schokolade konnten wir aus dem Fenster sehen wenn die Aurora zu tanzen begann und rausgehen um die Kamera anzuwerfen.

Das Hochland ist mit den meisten Campervans tabu: Sie sind absolut nicht dafür geeignet und verfügen meist nicht über den nötigen Allradantrieb. Es gibt ein paar Anbieter für hochlandfähige Camper und Wohmobile. Auf der Ringstraße ist das Fahren mit Wohnmobilen und Campervans überhaupt kein Problem. Man sollte sich nur der Größe des Gefährts bewusst sein: Bei starken Winden, wie sie vor allem an Islands Südküste und im Norden Islands nicht selten sind. Man sollte immer in den Wind hinein parken, sodass z.B. die Türen beim Öffnen nicht vom Wind erfasst und aus der Angel gedrückt werden. Außerdem sollte man vor dem Abstellen für die Nacht einen Blick durch die nähere Umgebung schweifen lassen: Sind hier irgendwelche Gegenstände die bei starkem Wind gegen den Wagen geschleudert werden können? Gibt es viel Sand und kleine Steinchen? Steht der Wagen vielleicht unter einem Baum oder bei großen Sträuchern?

Wer das alles beachtet wird mit einem Wohnmobil oder Camper in Island viel Spaß haben!

 

Versicherung

Ein wichtiges – vielleicht das wichtigste – Thema beim Mietwagen für Island ist die Versicherung. Die meisten Anbieter beinhalten im Standardumfang eine Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung, mit vielen kleinen Ausnahmen und hohen Selbstbeteiligungen.

In den meisten Fällen sind in diesen Standardpaketen folgende Schadensfälle von der Versicherung ausgenommen:

  • Steinschläge (Lack und Scheiben)
  • Reifenschäden
  • Ascheschäden

Diese Sonderfälle lassen sich die Mietwagenanbieter in Island gerne gesondert bezahlen, jeweils im Bereich zwischen 10-20€ pro Tag. Hier kommen schnell große Summen auf.

Ich kann und möchte hier keine Empfehlung geben, welche Versicherung man nehmen sollte und welche nicht. Das muss jeder nach eigenem Sicherheitsbedürfnis beurteilen. Ich habe meinen ersten Road trip entlang der Ringstraße Islands mit einem rundum versicherten Auto gemacht und hatte den Kopf frei: Was auch immer passiert wäre, meine Selbstbeteiligung lag bei 150€ und in keinem Fall hätte ich mehr als das zahlen müssen. Ich habe auch Fahrten mit keinerlei Zusatzversicherung und 3000€ Selbstbeteiligung gemacht und habe mich dabei sehr unwohl gefühlt.

Prüft unbedingt, ob ihr in irgendeiner Form bereits Kaskoversichert für Mietwagen seid. Viele Kreditkarten bringen diese Leistung bereits ein, wie bspw. die von Miles & More.

Winterreifen

In der Zeit von Oktober bis April solltet ihr dringend auf Winterreifen bestehen, alles Andere ist grob fahrlässig!

Normale Winterreifen sind ausreichend um die asphaltierten Straßen zu nutzen, wenn diese geräumt sind. Mehr Sicherheit bieten euch Winterreifen mit Spikes, diese sind aber eher selten bei Mietwagen zu finden.

Im Sommer, also von Mai bis September sind die meisten Autos mit Sommerreifen ausgestattet. Solltet ihr vor haben mit eurem Wagen in die Highlands zu reisen, fragt bitte euren Mietwagenverleiher ob die Reifen dafür geeignet sind und erkundigt euch wie die Verhältnisse in den Höhenlagen sind!

Führerschein

Der EU Führerschein ist ausreichend um einen Wagen in Island anzumieten. Nehmt diesen und euren Personalausweis oder Reisepass mit zum Mietwagenverleih, wenn ihre den Wagen abholt.

Ein Internationaler Führerschein wird für Island nicht benötigt.

Fazit

Für mich ist ein Mietwagen auf Island unerlässlich um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Auch wenn dies nicht die günstigste Art zu Reisen ist, bietet sie meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit das Land so zu entdecken wie man es selbst entdecken möchte.

Wer sich an die Regeln hält, innerhalb der persönlichen Grenzen fährt und die oben genannten Tipps befolgt wird eine tolle Zeit auf Island haben und die Freiheit genießen dieses wunderschöne Land individuell entdecken zu dürfen.

Gute Fahrt!

 

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6 Sehenswürdigkeiten an der Ringstraße in Island

Über Islands Ringstraße

Die Ringstraße ist die Hauptverkehrsader von Island und führt über eine Länge von 1400km einmal um die Insel herum. Sie besteht größtenteils aus zwei Spuren und ist asphaltiert. Nur auf einigen Teilbereichen ist sie eine dirtroad, also vergleichbar mit einem Feldweg. In diesen Abschnitten sollte man mit einer Geschwindigkeit von 30 bis 50km/h fahren, je nach Fahrzeug. Generell gilt ein Tempolimit von 50km/h in den Städten, 80km/h auf unasphaltierten und 90km/h auf asphaltierten Straßen in Island. Die Ringstraße kann mit allen PKW die man auf der Insel mieten kann komplett befahren werden, nur für spezielle Straßen braucht man PKW mit Vierradantrieb!

Günstige Flüge nach Island gibt es dieser Tage viele, dafür sorgen die isländischen Airlines und im folgenden Artikel könnt ihr nachlesen wie das mit dem Auto fahren in Island so funktioniert und wo man einen günstigen Mietwagen bekommt.

Sehenswürdigkeiten entlang der Ringstraße

Hier möchte ich meine persönlichen Highlights aufzählen die direkt an der Ringstraße zu finden sind, also keine größeren Abstecher benötigen. Entgegen dem Uhrzeigersinn sind das…

Seljalandsfoss

Der Seljalandsfoss ist einer der eher kleineren Wasserfälle Islands, aber durch die Möglichkeit hinter dem Wasserfall herzulaufen besonders interessant. Der Berg liegt übrigens am Fuße des berühmten Vulkan Eyjafjallajökull, der im Jahr 2010 den gesamten europäischen Flugverkehr lahmlegte. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Campingplatz.

Er liegt nur ein paar hundert Meter entfernt von der Ringstraße und ist von dieser aus sehr gut ausgeschildert.

Vik

Vik - Iceland

Das kleine Küstenörtchen ist ein Traum für jeden der einmal so richtig abschalten möchte. Hier gibt es wenig, aber das Wichtigste ist vorhanden: Meer, Berge und grüne Wiesen.

Ich rate jedem dazu einen Abstecher zur Kirche zu machen, die am Berghang steht und von wo aus man das Panorama am besten genießen kann. Am besten man nimmt sich ein paar Kekse, etwas warmes zu trinken und ein gutes Buch mit.

Die Ringstraße führt direkt durch Vik und es gibt keine Möglichkeit das Dorf zu verpassen!

Jökulsárlón

Bei Jökulsárlón handelt es sich Wort-wörtlich um einen Gletschersee, der am Fuße des Vatnajökull liegt.  Hier treiben teilweise Haushohe Eisberge durch den großen See. Man darf sich nicht von der Vorderansicht täuschen lassen, der See ist riesig und wird von den hinter ihm liegenden Gletschern stets mit frischem Eis versorgt.

Über einen kleinen Zugang ist der Gletschersee mit dem Ozean verbunden, sodass die Eisberge ab einer bestimmten Größe und bei der richtigen Strömung hinausgezogen werden. Später landen sie dann normalerweise wieder am hiesigen, pechschwarzen Sandstrand.

Von hier aus bietet es sich an direkt nach HöfnHornafjörður weiterzufahren und die Nacht im örtlichen Hostel zu verbringen.

Wo es sich lohnt Islands Ringstraße zu verlassen

Hier also nun die Sehenswürdigkeiten in Island, die eine kleinen Umweg erfordern, der sich aber definitiv lohnt. Entgegen dem Uhrzeigersinn sind das…

Gullni hringurinn, der goldene Ring

Beim Golden Circle handelt es sich nicht um eine einzige sondern mehrere Sehenswürdigkeiten, die zu einer kompakten Tour vereint werden. Hierbei geht es meistens um den Geysir Strokkur, den Wasserfall Gullfoss und die historische Versammlungsstätte Þingvellir.

Der Strokkur ist einer der bekannteren Vetrtreter seiner Art. Er ist ein sehr verlässlicher Zeitgenosse und schleudert seine Gas-Wasserwolke alle fünf Minuten in die Luft, bis zu 30 Meter hoch. Der wohl berühmteste Geysir und zugleich namensgeber für alle anderen auf der Welt ist der Stóri Geysir (Danke für den Hinweis, Melanie!)

Der Gullfoss ist einer der größten Wasserfälle des Landes, vor allem wegen der Breite auf der er sich über die Klippen ergießt. Das es dieses Naturschauspiel in seiner jetzigen Form noch gibt, ist Sigríður Tómasdóttir zu verdanken, die sich vor fast 100 Jahren gegen den Bau eines Kraftwerkes durchsetzte. Ihre Geschichte, sowie eine Sage zur Überquerung des Flusses findet man an den Aussichtspunkten. Diese sind je nach Jahreszeit oft gesperrt, weil es hier extrem kalt, eisig und windig werden kann.

Bei Þingvellir handelt es sich um einen historischen Versammlungsort. Hier traf man sich vor Jahrhunderten einmal im Jahr um neue Gesetze zu beschließen, wie die Annahme des Christentums und die Ausrufung der Republik Island im Jahre 1944. Hier findet sich auch die Allmännerschlucht.

Bei der Anfahrt dieser beiden Highlights ist unbedingt zu beachten, dass man sich auf Isländisches Hochland begibt. Das heißt, im Winter können hier extreme Bedingungen vorherschen. Bitte vorsichtig sein!

Bei der Blauen Lagune – die nicht Teil des Golden Circle ist, aber in der Nähe – geht es um nichts als Entspannung. Sie ist selbst im tiefsten Winter immer gut zu erreichen und selbst wenn einem die Haare über Wasser gefrieren ist es in der Lagune selbst schön warm. Ein einmaliges Erlebnis, dass man insbesondere in der kalten Jahreszeit nicht verpassen sollte!

Geheimtipp

Statt der Blauen Lagune kann man auch die Mývatn Nature Baths im Nord-Osten des Landes, ca. 500km von Reykjavik ansteuern. Hier geht es weniger touristisch zu und das Wasser ist noch schwefeliger bzw. nicht mit Meerwasseer vermischt wie im Süden.

Krýsuvík

Das Geothermalgebiet um Krýsuvík ist ein besteht aus mehreren kleinen Vulkanen. Dadurch gibt es an allen Ecken brodelnde Schlammlöcher, heiße Quellen und dampfende Steine. Insbesondere Seltún, das sich direkt an der 42 befindet und gut ausgeschildert ist, ist sehr aktiv und eine sehenswerte Attraktion abseits der Ringstraße.

Mit einem 1-2 Stündigen Umweg muss man allerdings rechnen.

Husavík

Mein persönliches, absolutes und unübertroffenes Highlight war der Besuch in Husavík, im Norden des Landes. Von der Ringstraße aus muss man auf die 85 ausweichen (entgegen dem Uhrzeigersinn den enormen Umweg beachten, ggf. erst später auf die 85 wechseln) und ein paar km nach Norden fahren.

In dem kleinen Küstenort werden spzielle Touren angeboten. Whale watching in Husavik, Iceland war und ist bis heute eines der beeindruckendsten Erlebnisse die ich auf Reisen hatte.