Der Elefantenpark in Addo gehört zu den beliebtestetn Nationalparks in Südafrika und das nicht ohne Grund. Auf dem riesigen Areal tummeln sich neben Hunderten Elefanten auch viele weitere große Wildtiere Afrikas. Er ist einer der wenigen Parks welcher die Big 7 beheimatet. Ja, hier werden auch der große weiße Hai und der Southern Right Whale aufglistet, auch wenn man sie leider nicht bestaunen kann weil der an den Ozean angrenzende Teil des Nationalparks zu weit entfernt von den Besuchercamps liegt.
Über den Addo Elephant Park
Der Addo Elephant Park liegt an der Südküste des Landes direkt bei Port Elizabeth und von diesem etwa eine Autostunde entfernt. Schon auf dem Weg zum Park kann man die Dickhäuter oft von der Straße aus unter den Bäumen erkennen. Mit einer Größe von mehr als 1600km ist er der größte Nationalpark in dieser Region Südafrikas und soll in den kommenden Jahren auf die doppelte Größe anwachsen. Das wäre ein großer Schritt nach vorn für die Erhaltung von Lebensraum für Wildtiere in Afrika.

Die Sonne auf dem Weg zum Addo Nationalpark
In den 30er Jahren wurde der Park etabliert, weil die Population von Elefanten in der Region auf ein gefährliches Level gesunken war. Die durch Jäger und Bauern stark bedrohten Tiere waren immer wieder mit Menschen in Konflikt geraten und so wurde eine beispiellose Jagd gestartet bei der teilweise mehr als einhundert Tiere von nur einem Jäger innerhalb kürzester Zeit erlegt wurden.
Kurz vor der totalen Vernichtung der Population wurde glücklicherweise die Reissleine gezogen und der Park eingerichtet. Die Letzten verbliebenen Elefanten konnten sich hier erholen. Es dauerte über 20 Jahre bis sich der Bestand auf etwa 25 Tiere verdoppelt hatte und der Park um einige Hektar erweitert werden konnte. Seitdem entwickeln sich die Zahlen gut und seit etwa 10 Jahren wird die Population wieder reguliert um eine Überpopulation zu verhindern. Pläne sehen vor den Park in den kommenden Jahren weiter stark auszubauen.

Ausschau halten nach den Dickhäutern

Wo sind die Elefanten?
Wer im Addo Park unterwegs ist kann entweder mit den eigenen Auto umher fahren oder eine geführte Tour mit einem Guide buchen. Letztere sind nicht besonders teuer und sicher empfehlenswert wenn man das Maxmimum aus dem Besuch herausholen will. Die Guides sind exzellent geschult, wissen zu jeder Zeit wo die Tiere sich aufhalten und sie sind fantastische Entertainer.
Über die Einwohner – Die Elefanten im Park
Heute Leben im Park etwa 400 Elefanten. Der afrikanische Elefant ist bis zu 4m groß und kann mehr als 7 Tonnen Gewicht auf die Waage bringen. Die Weibchen sind markant kleiner, tragen aber bei dieser Art ebenfalls Stroßzähne. Diese werden bei dem Männchen oft mehr als 3m lang und wachsen lebenslang, weil sie sich immer wieder bei Kämpfen und bei der Nahrunggsuche abscheuern.

Oh… Hi!

Na!
Die großen Ohren haben die Damen und die Herren nicht um besser hören zu können sondern um sich zu aklimatisieren. Elefanten können nicht schwitzen und so erfolgt der größe Teil des Wärmetauschs bei ihnen über die großen Ohren durch die mehrer Liter Blut in der Minute fließen. Außerdem gehen die Dickhäuter gerne schwimmen und bewerfen sich danach mit Schlamm um ihre Haut vor der starken Sonne zu schützen.
Von asiatischen Elefanten kann man die afrikanischen am leichtesten durch die Hautfarbe unterscheiden, welche bei den Tieren im Osten rötlich gepunktet ist und bei den Afrikanern gleichmäßig grau. Außerdem sind die Ohren größer, die Rüssel haben zwei Finger und die Füße haben nur drei Zehen.

Großer Durst: Über 100 Liter Wasser trinkt ein Elefant am Tag

Eine hat nicht aufgepasst
Elefanten sind generel ruhige und friedliche Tiere. Sie wandern den ganzen Tag über in leichtem Schrittempo und knabbern an allem was auf dem Weg herumsteht. Während die Weibchen in kleinen Herden von 5 bis 10 Kühen leben sind die Männchen Einzelgänger. Sobald sie in die Pubertät kommen sind sie einfach unerträglich für die Mädels und werden fort gescheucht. So lange bis die Damen Lust zu Kuscheln bekommen und… ihr wisst schon!
Wer einer Elefantendame zu nah kommt wird erst freundlich auf die Einhaltung einer höflichen Distanz hingewiesen, was sich durch das Aufstellen der Ohren und des Rüssels abzeichnet. Wer diese Signale ignoriert könnte durz darauf ein Problem bekommen, wenn nach einem kurzen und lauten Trompeten werden die Damen ungemütlich und dann will man nicht in der Nähe sein. Wer einen Elefantenbullen vor sich hat, sollte generell vorsichtiger sein. Insbesondere wenn die Tierte eine Nasse Stelle hintern den Augen haben, denn das ist ein Indiz dafür das sie ein bisschen geil sind und auch dann will man nicht in ihrer Nähe sein. Der Geheimcode für ‚Lass mich in Ruhe!‘ ist derselbe wie bei den Weibchen: Die Ohren und der Rüssel werden aufgestellt, Staub mit den Füßen aufgescharrt und zu guter Letzt trompetet der Bulle zum Angriff.
Hapoor – Der Chef im Addo Park
Etwa zehn Jahre nachdem die systematische Großjagd auf Elefanten in der Region um Addo beendet worden war wurde ein Elefantenbulle geboren der von dann an über Jahrzehnte der große Herscher im Park sein sollte: Hapoor.
Er war über dreißig Jahre lang das unangefochtene Alphatier im Park und tötete mehrere Rivalen in Kämpfen um die Rangfolge. Kurz vor seinem Tot erstach er die Elefantenkuh Granny welche einer Verletzung erlegen war und erlöste sie von ihrem Leiden indem er sie mit seinen Stoßzähnen erstach. Die Emtionswelt von Elefanten ist komplex und wenig erforscht, insbesondere weil lange Zeit nicht viele Herden mit intakten Sozialstrukturen in Parks vorzufinden waren.

Ein Elephantenbulle im Addo nationalpark
Hapoor war auch der erste und einzige Elefant der einen Weg fand den eingrenzenden Zaun zu umgehen, entfloh dem Park und musste kurz darauf erschossen werden weil er sich nicht dazu überreden ließ wieder in den Park zurück zu kehren. Sein Haupt wurde präpariert und wacht heute über dem Eingangsbereich des Parks.
Es bleibt zu hoffen, dass die Herden in Addo sich weiterhin so gut entwickeln und uns Aufschluss über diese faszinierenden Tier und ihr Sozialverhalten geben.

Aufbruchsstimmung in Addo
Andere Tiere in Addo
Neben der großen Elefantenpopulation finden sich hier auch viele weitere typisch afrikanische Tiere. Neben Zebras, Springböcken, Kudus und Wildhunden finden sich hier auch diverse Großkatzen wie Löwen, Geparden und Hyänen. Antilopen, Warzenschweine und Erdmännchen finden sich hier ebenso wie Flußpferde und Nashörner. Der Park ist nur zu einem sehr kleinen Teil für Besucher erschlossen, sodass viele der Tiere für uns unsichtbar bleiben. Der Addo Park ist trotzdem einer der vielfältigsten in Südafrika und nicht nur wegen seiner Elefanten äußerst sehenswert.

Schakale in Addo

Erdmännchen in Addo

Auch Zebras leben in Addo
Die Löwen wurden erst 2003 wieder in den Park eingewildert um die Population der Kudus und Springböcke natürlich zu kontrollieren. Hier entsteht also eine Umgebung für Tiere in denen sie selbst regulieren und artgerecht leben können und das ist das größte Geschenk welches wir ihnen und uns selbst machen können: Save Habitat!

Tagesmond über Südafrika
Fakten zum Addo Elephant Park
Der Park befindet sich ca. 70km nordöstlich von Port Elizabeth an der R335.
Der Eintritt kostet etwa 15€ für Erwachsene und 7,50€ für Kinder. Die Übernachtungspreis liegen zwischen 65€ und 299€, es ist also für jeden Geschmack etwas dabei (Hier findest du die Preisliste des Parks).
Wie immer empfehle ich eine lokale SIM Karte für Südafrika zu kaufen und einfach mit dem Handy dorthin zu navigieren.